Das Amsellied

Des abends in der stillen Ruh, da hört ich einer Amsel zu.
Und als ich so da saß, und meiner ganz vergaß,
da kam die Amsel, schmeichelte und küsste mich.

Die Amsel sprach ganz leis und unerschreckt
„Wer hat meinen Aufenthalt entdeckt ?"
Ja, ach ja da draußen in dem Wald, da ist mein Aufenthalt,
wo du so lang gewesen bist in meinem Sinne.

Soviel Laub, wie auf der Linde ist, soviel Mal hat mich
mein Schatz geküsst.
Ja, ach ja, ich muss gestehn, kein Mensch hat es gesehn,
nur die Amsel in dem Wald allein soll Zeuge.


 

Fähnrich

Ward einstmals ein Fähnrich, wohl in sein Madel verliebet.
In eine kleine – aber feine.
In eine kleine, aber feine – Bierbraumamsell.

Hab Schildwacht gestanden, ich hab so manchmal präsentiert.
Ich hab so manches – schöne Madel,
ich hab so manches schöne Madel – in meinem Schilderhaus verführt.

Die traurigsten Briefe, die schrieb ich dann nach Hause.
Und damit lockt ich – meinen Eltern,
die letzte Mettwurst aus dem Haus.

Liebe Leute, wollt ihr wissen, hei was Soldaten gebühret.
Ja für die Nacht ein schönes Madel,
Ja für die Nacht ein schönes Madel,
oder fünfundzwanzig Flaschen Bier.


 

Hoch im Sauerland

Hoch im Sauerland steht ein Bauernhaus so hübsch und fein
Dort wohnt ein Mägdelein, sie gehört nur mir allein, die schöne Sauerländerin

Von den Bergeshöhn, kann man Täler sehn, im Sauerland
Wo meine Wiege stand, da ist mein Heimatland, im schönen, grünen Sauerland

Einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit macht, im Sauerland
Dann wird sie meine Braut, sie wird mir anvertraut, die schöne Sauerländerin


 

Im grünen Wald

Im grünen Wald, da wo die Drossel singt, Drossel singt,
das munt’re Rehlein durch die Büsche springt, Büsche springt,
wo Tann und Fichte stehn am Waldessaum,
erlebt ich meiner Jugend schönsten Traum.

Das Rehlein trank wohl aus dem klaren Bach, klaren Bach,
derweil im Wald der munt’re Kuckuck lacht, Kuckuck lacht.
Der Jäger zielt schon hinter einem Baum,
das war des Rehleins letzter Lebenstraum.

Getroffen war’s und sterbend lag es da, lag es da,
das man vorher noch munter hüpfen sah, hüpfen sah,
da trat der Jäger aus des Waldessaum,
und sprach: "Das Leben ist ja nur ein Traum."

Schier achtzehn Jahre sind verflossen schon, flossen schon,
die er verbracht als junger Weidmannssohn, Weidmannssohn,
er nahm die Büchse, schlug sie an ein’ Baum
und sprach: "Das Leben ist ja nur ein Traum."


 

Jakobuslied

Heiliger Jakobus, den der Herr erkor,
Jesu treuer Jünger, neig zu uns dein Ohr!
Ohne zu verweilen, folgtest du dem Herrn,
hilf auch uns, zu folgen unserm Heiland gern.

Heiliger Jakobus, gnadenreich gesandt,
sahst du, wie der Heiland göttlich ward verklärt.
Bitte Du, sein Jünger, dass auch uns sein Bild
mehr und mehr im Glauben reiner sich enthüllt.

Heiliger Jakobus, von dem Herrn gesandt,
reistest als Apostel Du von Land zu Land.
Dorthin, wo im Westen leuchtet Spaniens Flur,
trug die frohe Botschaft Deine Segensspur.

Heiliger Jakobus, von dem Herrn Flehn,
Schirme unsre Heimstadt hoch auf Bergeshöhn!
Hilf auch uns im Sterben, Christo treu zu sein
und als Gnadenkinder geh'n zum Himmel ein!

Text und Weise von Theo Feige, Büren


 

Jenseits des Tales

Jenseits des Tales standen ihre Zelte,
zum roten Abendhimmel quoll der Rauch;
das war ein Singen in dem ganzen Heere,
und ihre Reiterbuben sangen auch.

Sie putzten klirrend das Geschirr der Pferde,
es tänzelte die Marketenderin,
und unterm Singen sprach der Knaben einer:
"Mädchen, du weißt's, wo ging der König hin?"

Diesseits des Tales stand der junge König
und griff die feuchte Erde aus dem Grund,
sie kühlte nicht die Glut der heißen Stirne,
sie machte nicht sein krankes Herz gesund.

Ihn heilten nur zwei jugendfrische Wangen
und nur ein Mund, den er sich selbst verbot.
Noch fester schloß der König seine Lippen
und sah hinüber in das Abendrot.

Jenseits des Tales standen ihre Zelte,
zum roten Abendhimmel quoll der Rauch;
und war ein Lachen in dem ganzen Heere,
und jene Reiterbuben lachten auch


 

Tippelbrüder

Ob der Himmel blau, ob die Wolken hängen grau,
ziehn wir durch die Welt, tippeln, wie's uns gefällt.
Und wenn die Zeit auch schnell vergeht, niemals,
kommen wir zu spät. Brüder lässt uns wandern,
die Welt ist so schön.

Aus Winterberg sind wir, feiern auf dem Feste hier,
trinken gern ein Bier, von unserem (eurem) König hier.
Und sind es auch mal zwei, wir sind immer mit dabei.
Brüder lasst uns trinken (saufen), so lang es noch schmeckt.

Text: 1.Strophe: überliefert
2. Strophe: gedichtet vom Tambourkorps St. Jakobi Winterberg,
auf der Fahrt nach Le Touquet 1967


 

Auf die Vogelwiese

Auf die Vogelwiese geht der Franz,
weil er gern’ einen hebt,
denn bei Blasmusik und Tanz,
hat er soviel erlebt.

Das Bier im Zelt war herrlich frisch und kühl,
darum trank der Franz viel zu viel,
früh am Morgen war er frisch,
und abends lag er unterm Tisch.


 

Waidmanns Heil

Ich schieß den Hirsch im wilden Forst,
im tiefen Wald das Reh.
Den Adler auf der Klippe Horst,
die Ente auf dem See.
Kein Ort der Schutz gewähren kann,
wo meine Büchse zielt,
und dennoch hab ich harter Mann
die Liebe aufgespürt.
Was raschelt dort im Busch herum,
ich glaub es ist Napoleon,
das war Lützows wilde verwegene Jagd
Ja, ja im Wald und auf der Heide, da sucht ich meine Freude.
Ich bin ein Jägersmann,
Jaja ich bin ein Jägersmann
Hallihi hallo, Hallihi hallo
Bei uns geht's immer je doller,
je schlimmer,
Hallihi hallo, Hallihi hallo bei uns geht's immer nur so.


 

Wo man Bier trinkt

Wo man Bier trinkt und ein Lied singt,
da ist es herrlich, herrlich auf der Welt.

Ja wenn der Lenz erwacht, in seiner Blütenpracht,
da bleibt der Sänger, Sänger nicht zu Haus.

Ich möchte ein Schnäpschen hab'n ist das nicht fein,
nur noch Branntewein, Feuerwasser, nur noch Schnaps.
Denn erst nach 66 Branntewein schlaf ich selig ein, schlaf ich ein.

Und wenn ich ich einst gestorben bin, wird mich der Petrus fragen:
Was willst du Schnaps, Wein oder Bier, dann wird ich Branntwein sagen.

Ich möchte ein Schnäpschen hab'n, ist das nicht fein,
nur noch Branntewein, Feuerwasser, nur noch Schnaps.
Denn erst nach 66 Branntewein schlaf ich selig ein, schlaf ich ein.